Gott bleibt keinem etwas schuldig, ein christliches Anspiel zum Thema Glaube für 7 Personen
Sprecher: Als Medizinstudentin raste Pauline Hamilton im amerikanischen Sportwagen in die Kurve einer Gebirgsstraße auf einen gefährlichen Abhang zu, um dort ihrem sinnlos erscheinenden Leben ein Ende zu machen. Kurz vor der Schlucht platzte ein Reifen des Fahrzeuges, der Wagen schleuderte, überschlug sich fast und kam schließlich zum stehen. Als sie den klaffenden Riss im Reifen anstarrte, wusste sie, dass Gott dies getan hatte. Jahre später rief Gott sie als Missionarin nach China, um anderen Jugendlichen und vor allem Studenten vor dem letzten Schritt in den Abgrund von dem einzigartigen Wendepunkt zu sagen: Es gibt einen lebendigen Gott. Pauline durfte in ihrer Zeit in China Gottes Treue und Fürsorge oft ganz „handgreiflich“ verspüren.
Es war Samstagabend, ungefähr zwei Wochen vor einer Kirchenkonferenz überbrachten einige Leute Spenden für die Konferenz. Da die Banken geschlossen waren, eilte Pauline schnell nach Hause, um das Geld in ihrem Haus zu verstecken. Danach machte sie sich auf dem Weg zum Jugendabend. Später eilte sie mit einem unbehaglichen Gefühl nach Hause. Als sie ins Haus eintrat, fand sie ein schreckliches Bild vor. Eine Stunde später trat O-lan, ihr Hausmädchen, ins Haus.
O-lan: Man sagt, Han Paolien sei bestohlen worden.
Pauline: Wer sagt das?
O-lan: Die Nachbarn.
Pauline: Ja, es stimmt O-lan, ich bin bestohlen worden und die Polizei will dir dazu ein paar Fragen stellen. Du sollst dich sofort auf der Polizeistation melden.
(in Gedanken) Die Diebe haben gute Arbeit geleistet. Die ganzen Spenden für die Konferenz und mein eigenes Gehalt sind verschwunden. Ich habe kein Bargeld mehr im Haus und der nächste Monatslohn ist erst in vier Wochen fällig. Doch es ist tröstend zu wissen, dass jemand da ist, der unsere Not kennt und auf den wir unser Vertrauen werfen dürfen.
Sprecher: Nun begann Pauline ein Leben aus dem Glauben. Es war oft eine harte Prüfung, doch sie hatte die Gewissheit bekommen, dass der Herr das ganze zu einem Segen und zu seiner Ehre gereichen lassen würde. Schon nach drei Tagen kam O-lan zu Pauline.
O-lan: Es ist nichts da um Frühstück zu machen.
Pauline: Deck trotzdem den Tisch.
O-lan: Warum sollte ich den Tisch decken, wenn nichts zu essen da ist?
Pauline: Deck den Tisch! Es ist noch nicht einmal acht Uhr, und ich esse normalerweise nicht vor halb neun.
Sprecher: O-lan grollte und schmollte und knallte die Sachen auf den Tisch. Pauline ging leise ins Zimmer und betete, dass der Herr doch O-lan zeigen möchte, dass ER für sie sorgen kann. Es war gerade 8.20 Uhr, als es an der Tür klopfte.
Pauline: Guten morgen Mr. Li. Kommen sie herein.
Mr. Li: Nein, nein. Ich wollte Ihnen nur dieses Brot vorbeibringen. Es ist gerade frisch aus dem Ofen. Wir wissen, wie gern sie ”mantou” essen, deshalb haben wir heute morgen eine extra große Menge gebacken, um ihnen etwas davon anzugeben.
Pauline: Danke für diese Aufmerksamkeit, Mr. Li.
O-lan: Woher haben sie das Brot?
Pauline: Familie Li, die am Ende der Straße wohnt, hat es gebacken.
O-lan: Aber sie können nicht nur Brot essen.
Pauline: (während sie redet, klopft es) Das tun viele Leute und auf jeden Fall hält es Leib und Seele zusammen. (geht zur Tür) Oh, Mrs. Wing, schön dass sie vorbeikommen. Was führt sie zu mir?
Mrs. Wing: (aufgeregt, reicht einen Korb) Unsere Hühner haben diese Eier gelegt. Es sind 20 Eier. (geht)
O-lan: Wer hat sie gebracht?
Pauline: Die kleine Mrs. Wing, die sieben Töchter hat.
O-lan: Aber sie haben weder Obst noch Kaffee.
Pauline: Wir brauchen nicht jeden Tag Obst und Kaffee, O-lan, und wenn der Herr meint, dass ich Kaffee haben sollte, werde ich welchen bekommen. Fang schon an, das Frühstück zuzubereiten und nimm heute zwei Eier anstatt des üblichen einen. (es klopft)
Junge: Hier, diese Papaya kommt von unseren eigenen Bäumen. Meine Mutti fand sie viel zu schön, um sie für uns zu behalten, und sie wollte, dass sie sie bekommen.
Pauline: (kommt zurück) Mrs Changs Sohn hat sie gerade auf seinem Schulweg vorbeigebracht. Sie ist auf ihrem Baum gewachsen. Ist sie nicht eine Schönheit?
O-lan: Und wo bleibt der Kaffee?
Pauline: Wenn Gott meint, dass ich Kaffee haben sollte, wird er mir auch welchen geben. (es klopft, beide gehen zur Tür)
Mrs. Wang: Mein Mann ist Pilot und er fliegt manchmal nach Tokio, Manila oder Honkong. Er bringt oft Geschenke mit – und schauen sie nur, was er dieses Mal mitgebracht hat! (hält ihr Kaffee entgegen) Trinken sie das? Niemand in unserer Familie trinkt das. Ich weiß nicht, was über ihn kam, so etwas mitzubringen. Trinken sie das?
Pauline: Mrs. Wang, sie sollten diesen Kaffee die Straße runter zu dem Laden bringen, der ausländische Produkte verkauft; ich bin sicher, dass man ihn ihnen abkaufen wird, und sie können mit dem Geld etwas für ihre Kinder kaufen.
Mrs. Wang: Nein, nein! Sie trinken es doch, nicht wahr?
Pauline: Ja, ich trinke es.
Mrs. Wang: Dann nehmen sie es. (geht)
O-lan: Stellen sie sich vor, dass Mrs Wang sie so gern hat! Das ist ein sehr großes Geschenk. Sie hätte diesen Kaffee für mindestens fünf amerikanische Dollars verkaufen können.
Sprecher: Das war für Pauline eine gewaltige Gebetserhörung, über die sie erst einmal hinwegkommen musste. Sie hatte dadurch erfahren, dass, wie es in 1. Mose 22,14 heißt. Der Herr versorgt und das nur, weil sie ihn bedingungslos vertraute und aus dem Glauben gelebt hatte. Nicht umsonst sagt Jesus: ”Wenn ihr Glauben hättet, wie ein Senfkorn, so könntet ihr Berge versetzen.” (Matth.17,20)
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